Einmal im Jahr zieht der Ausbildungskongress der Bundeswehr Interessierte aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bundeswehr an die Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg, um sich über drei Tage in Workshops, an Ausstellungsständen, in Vorträgen oder beim Plausch zwischendurch über die neuesten Entwicklungen im Bereich der digitalen Ausbildungsunterstützung auszutauschen. Auch Fraunhofer zieht es jedes Jahr wieder nach Hamburg, denn hier treffen sich aus den Organisationsbereichen der Bundeswehr „die wichtigen Player“ im Rahmen der Technologiegestützten Ausbildung.
Im September 2024 war der Kongress mit rund 3.000 TeilnehmerInnen fast wieder auf Vor-Corona-Niveau. Die Stimmung vor Ort war enthusiastisch, Aufbruch war spürbar. Wir vom Fraunhofer Team rund um die KI-LMS-Studie wollten ebenfalls unseren Beitrag zum Austausch leisten und haben gemeinsam mit dem Ausbildungskommando des Heeres einen Workshop zum Thema „Erfolgskriterien für die moderne, KI-basierte Ausbildung in der Bw“ abgehalten. Auf Basis unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse aus unserer Studie „KI für Lernmanagementsysteme 2“ und dem beim Ausbildungskongress vor Ort vorhandenem geballten Wissen wollten wir einen zielführenden Weg für die Bundeswehr aufzeigen, wie ein nutzerorientiertes, KI-gestütztes Lernmanagementsystem möglich gemacht werden kann.
Folgende Fragen haben wir mit den Teilnehmenden des Workshops diskutiert: Wie soll die Lernumgebung der Zukunft aussehen? Was sind die Rahmenbedingungen, die ein solches zukünftiges System berücksichtigen muss? Welche neuen Möglichkeiten eröffnen Learning Analytics und wie will/sollte/muss die Bundeswehr diese für sich nutzen? Was muss bei der Erstellung von digitalen Inhalten bedacht werden, um sie nutzbar für KI-Anwendungen zu machen?

Abbildung 1: Ausbildungskongress der Bundeswehr September 2024
Zum Einstieg in den Workshop hielten 3 ExpertInnen unseres Teams kurze Impulse zu den Themen Lernumgebung der Zukunft, Unterstützung von Bildung durch KI und Wissensvermittlung durch KI. Im Anschluss wurde die Gruppenarbeit nach der bewährten Placemat-Methode abgehalten: Jedes der drei Themen wurde auf einer Placemat bearbeitet, für die jeweils eine Gruppe verantwortlich war. Zunächst wurden die individuellen Ideen der Gruppenmitglieder aufgeschrieben. Danach wechselten die einzelnen Gruppen der Reihe nach zu den anderen Placemats, sodass jeder jedes Thema bearbeitete. Am Ende wurde die Arbeit der eigenen Gruppe aufgrund der Kommentare der anderen Gruppen überarbeitet, zusammengefasst und im Plenum vorgestellt sowie diskutiert.

Abbildung 2: Workshop mit der Placemat-Methode
An unserem Workshop nahmen rund 30 Personen (u.a. Bundeswehrangehörige, VertreterInnen von BWI, Industrie und Stakeholder aus dem Bereich Virtuelle Lernplattform Bundeswehr – VLBw) teil. Allein für den entstandenen, angeregten Austausch war der Workshop lohnend. Die Ergebnisse dienen uns als Impulsgeber für die Erarbeitung einer Vision und Roadmap zur Umsetzung von KI in LMS inkl. möglicher Barrieren und Lösungsmöglichkeiten.
Auch für den Ausbildungskongress 2025, der vom 2. – 4. September an der HSU in Hamburg stattfindet, haben wir wieder einen Workshop geplant. Dieses Mal möchten wir die Ergebnisse unserer dreijährigen Studie präsentieren und mit allen Interessierten die Möglichkeiten der nachhaltigen Nutzung der Ergebnisse erarbeiten. Diskutieren Sie doch mit uns!

Abbildung 3: Ausbildungskongress in Hamburg